Muntermacher-Musik:

Die Frühlingssinfonie von Robert Schumann

Graue Tage, Winterblues – und kein Sonnenstrahl am Himmel und im Herzen? Dagegen hilft Musik, die Frühlingsgefühle weckt. Ich empfehle Ihnen heute die FRÜHLINGSSINFONIE Nr.1 B-Dur op. 38 von Robert Schumann. Diese poetische Sinfonie habe ich kürzlich zum ersten Mal bei einem Konzert der Deutschen Staats­philharmonie Rheinland-Pfalz gehört – mit viel Enthusiasmus dirigiert von Karl-Heinz Steffen. Zwar bin ich keine Klassikkennerin, aber dieses Werk hat mich sofort gepackt. Robert Schumann (1810-1856) hat die Sinfonie im Januar/Februar 1841 geschrieben, »in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinauf und in jedem Jahr von neuem überfällt«.

Ausschlaggebend für diese so beglückende Musik war sicher auch, dass Robert Schu­mann kurz davor, am 12. September 1840, endlich seine geliebte Clara Wieck heiraten konnte. Mit dieser romantischen Sinfonie hat er eine Glücks­quelle geschaffen, aus der die Sehnsucht und Freude eines jungen Frühlings­tages sprudelt.

Den ersten der vier Sätze leitet ein Frühlings­gedicht von Adolf Böttger ein: »O wende, wende, deinen Lauf. Im Thale blühet Frühling auf.« In den Trompeten und Hörnern spürt man richtig, wie die Natur auf­bricht und uns neues Leben und Zuver­sicht schenkt. Schumanns Frau Clara meinte, nachdem sie die Sinfonie zum ersten Mal gehört hatte, dass sie einen »wahrhaft frühlingswarm anweht«.

Genau so empfinde ich das auch: Ich höre vergnügte Vogel­stimmen, sehe die ersten Schmet­ter­linge taumeln und rieche süße Veilchen. Ich stelle mir vor, wie die Knospen an den Bäumen aufbrechen und frisches Grün aus der Wintererde bricht. Ich sehe Wölkchen am Himmel ziehen und spüre, wie die Wärme dieser Musik mitten ins Herz trifft. Ich habe mir gleich die CD gekauft – einen ersten Eindruck von der Musik kann man sich natürlich auch auf YouTube verschaffen.

Mein TIPP:
Lassen Sie sich von diesem kraftvollen und inspirierenden Frühlingser­wachen bezaubern: Nach einer halben Stunde Hörgenuss fühlt man sich wie neu geboren.