Wie kommt man eigentlich in »FLOW«?

In SWR1 hörte ich gerade eben im Radio von einer Studie. Demnach scheinen SEHR VIELE Deutsche als Lieblingsbeschäftigung stundenlanges FERNSEHEN und Streaming zu haben. Ich war baff. Auch weil ICH, würde ich stundenlang fernsehen, mein ganzes Leben komplett verschlafen würde…
Aber was ist »Flow«?
In seinem weltberühmten Buch »FLOW – DAS GEHEIMNIS DES GLÜCKS« beschreibt er es ganz genau: der ungarische Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi, der an der University von Chicago als Professor lehrte und forschte. Ich habe dieses Buch damals verschlungen.
Eines ist in der Zwischenzeit sicher und durch die Forschung tausendfach belegt: Wirklich in FLOW – also in diesen Zustand, in dem wir wie Kinder komplett Zeit und Raum vergessen – geraten wir bestimmt NICHT, wenn wir uns berieseln lassen, also einfach nur rezipieren.
SELBSTKENNTNIS – SELBSTBESTIMMUNG – LEBENSKUNST
Nur wenn ich mich und meine Wünsche und Fähigkeiten kenne, kann ich meine freie Zeit auch SELBSTBESTIMMT gestalten: Damit nutze ich einen ewig sprudelnden Quell der Lebenskunst.
Zum FLOW gehört TUN, Versinken in eine Tätigkeit, die man liebt – nicht weil man sich damit produzieren oder die Karriereleiter hochsteigen wird. Nein, Flow kommt oft gerade bei unspektakulären Tätigkeiten – beim Werkeln im Garten. Beim Modellbauen oder Autoschrauben. Beim Basteln, beim Heimwerken, beim Häkeln, Stricken und Nähen. Beim Tanzen. Beim genüsslichen Kochen und Backen. Beim Schreiben von Büchern, Blogs oder Geschichten. Beim Malen und Gestalten. Beim Spazieren in der Natur…

Es gibt so viel, was Menschen in Flow bringt – und es muss gar kein exzessives Liebesleben, keine tolle Party, kein Mega-Event und kein abenteuerlicher »Kick« sein. Der »Kick«, der Flow, das wunderbare Gefühl, ganz mit sich im Reinen zu sein:
SELBSTREFLEXION & LEBENSKUNST
LEBENSKUNST bedeutet, so zu leben, wie es für Sie selbst, für Ihre Persönlichkeit und Ihre Anlagen wirklich passt. Aus Erfahrung weiß ich, dass Lebenskunst nicht plötzlich da ist: Man muss sie sich »erarbeiten« – durch Selbstreflexion, durch das Wissen, wofür man bestimmt ist und wofür man »brennt«.
FLOW ist das Glücksgefühl, das dann kommt, wenn die Freude an der Beschäftigung größer ist als der Wunsch, damit Geld zu verdienen oder andere zu beeindrucken. Heute hörte ich in einem Podcast von Liebscher & Bracht (ein Physiotherapeut und eine Ärztin, die viel in YouTube und im Web unterwegs sind), dass sie ihre geliebte Arbeit gar nicht nur des Geldes wegen machen – sondern einfach, weil sie es LIEBEN.
LIEBE ist das Stichwort. Liebe zum Tun. Liebe zu etwas, was man kann und wo man sich nicht ständig mit anderen vergleichen oder an ihnen messen lassen muss. ICH zum Beispiel liebe es zu fotografieren, Stofftaschen zu bemalen und Collagen zu gestalten, zu schreiben und mir neue Projekte auszudenken. Ich gestalte seit 16 Jahren meine eigenen »Scrap-Books«, so eine Art bebildertes Lebens-/Glücks-/Tagebuch, in das ich alles klebe, schreibe, male, notiere, was mir Spaß macht – und was mir tief in der Seele wichtig ist.
Was ist es bei Ihnen?
Bei welcher Tätigkeit geraten Sie so in Flow, dass Sie am liebsten Stunden, Tage, Wochen… damit verbringen würden? Es ist natürlich verlockend, ausgiebig zu shoppen, auf Social Media mit anderen zu plaudern, viele Verabredungen oder Events zu haben… Aber denken Sie einmal darüber nach, was Sie machen wollten, wenn es keine Zeitnot, keine Verpflichtungen, kein Vergleichen mit anderen, keine »Du musst aber unbedingt noch«-Befehle im Kopf gäbe. Wenn Ihnen etwas einfällt, das sich wie Verliebtsein oder »Schmetterlinge im Bauch« anfühlt, dann ist das vermutlich Ihr FLOW-Rezept – für viele persönliche STERNSTUNDEN.

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Copyright Texte / Fotos / Illustrationen by Holzmann-Ottohall, Ingrid 2025





