Seit ich den »neurobiologischen Mutmacher« WAS WIR SIND UND WAR SEIN KÖNNTEN vom Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther gelesen habe, bin ich sein Fan: ein großartiges Augenöffner-Buch, das ich jedem empfehlen kann. In den Kapiteln des Buches beschreibt er zum Beispiel, wer »Wir« und was wir sind. Wie wir so geworden sind, wie wir sind. Wie wir uns unsere eigene Wirklichkeit eingeredet haben. Was wir aus uns gemacht haben – und was TATSÄCHLICH alles aus uns werden könnte. Wie wir »Potentialentfalter« des eigenen Lebens werden können – und vieles mehr.

Seither höre ich mir oft HÜTHERs Beiträge auf YouTube an. Vor längerer Zeit sprach er in einer Sendung über sein Buch »WEGE AUS DER ANGST«, wie man es schaffen kann, »GESTALTER DES EIGENEN LEBENS« zu sein. Es hat mich sehr beeindruckt, wie er die Entstehung der Angst im Gehirn beschreibt – und welche Bewältigungsstrategien wir haben. Ich fasse es gern in meinen eigenen Worten zusammen, was ich davon verstanden habe: https://amzn.eu/d/513OmiX

Warum will das Gehirn Energie sparen – und was hat das mit ANGST zu tun?

Jede Nervenzelle im Gehirn will Energie sparen, um KOHÄRENZ zu bewahren – also den Zustand, in dem sozusagen alles in uns passt und in Ordnung ist. Leider ist das aber eher selten der Fall. Die meiste Zeit geraten wir durch das Leben in seiner prallen Fülle in inkohärente Zustände: Wenn etwa in Familie oder Beziehung oder im Job oder mit der eigenen Gesundheit oder der Gesundheit anderer oder weltpolitisch… etwas aus den Fugen gerät, dann passt nicht mehr alles perfekt. Wir fühlen dann unsere INKOHÄRENZ und dann entsteht oft ANGST.

Was macht die ANGST dann mit uns?

Unsere Nervenzellen feuern in so einem Angstzustand wie wild, und alles gerät sozusagen durcheinander. Unser Frontalhirn, das wir sonst fürs Planen, Nachdenken etc. nutzen, versagt uns dann manchmal den Dienst. In diesem INKOHÄRENTEN ZUSTAND kann es sein, dass wir plötzlich wieder in regelrecht kindliche Verhaltensmuster verfallen, weil einfach nichts mehr funktioniert. Wir schreien vielleicht herum oder werfen mit Gegenständen, sind völlig echauffiert oder regelrecht gelähmt. Körperlich fühlen wir die Angst ebenso – durch Herzklopfen, Panik, wir sind im »Würgegriff der Angst«. Es werden Stresshormone ausgeschüttet – und das alles führt zu einem quälenden Zustand. Diese Unordnung versucht nun unser »Reptilienhirn« zu lösen, das uns drei Strategien dafür zur Verfügung stellt: ANGRIFF – FLUCHT – ERSTARRUNG. Jetzt will also unser Gehirn das Durcheinander in uns, die Angst, unter Kontrolle bekommen – was oft aber nicht funktioniert, weil dieser Kontrollzwang meist sogar das Gegenteil bewirkt.

WER IST SCHULD?

Es kann auch sein, dass wir uns in dem ganzen Drunter und Drüber des Angstzustands plötzlich fragen: WER IST SCHULD? Um uns zu entlasten, suchen wir einen Schuldigen, vielleicht sogar »dunkle Mächte« oder gar Verschwörungstheorien… Klar ist: In diesem Zustand sind der kritische Verstand und das rationale Denken ausgeschaltet.

WAS KÖNNEN WIR GEGEN DIE ANGST TUN?

Wie kommen wir in Kohärenz zurück – in den Zustand, in dem alles passt? Bestimmt keine so gute Bewältigung wäre die Verdrängung oder die »künstliche Aufregung«. Klar kann man dann den blutigsten Krimi aller Zeiten anschauen, um sich abzulenken, oder sich diversen Genussmitteln ergeben, die aber leider nicht die Lösung sind – sondern nachher selbst zum Problem werden. Wer also beispielsweise das »Durcheinander im Kopf« lösen will, indem er oder sie shoppen geht oder Alkohol trinkt o.ä. – der liefert dem Hirn eine bedenkliche »LÖSUNG«, die das Gehirn wahrscheinlich in Zukunft immer wieder präsentieren wird, wenn man in ähnliche Zustände gerät: DAS HIRN MERKT SICH NICHT DIE PROBLEME, SONERN DIE »LÖSUNGEN«, DIE WIR IHM ANBIETEN. Das heißt: Wenn wir erneut in so eine überbordende Stresssituation geraten, dann wird uns das Gehirn daran erinnern, dass wir uns letztes Mal mit Shoppen oder Alkohol so schön beruhigt haben… Also eine hochgefährliche »Lösung« mit bedenklichen Folgen!

WAS HILFT WIRKLICH?

Prof. Dr. Gerald Hüther hat im YouTube-Interview auf sein Buch »WEGE AUS DER ANGST« verwiesen, das sicher viele Lösungswege bietet.

Aus dem Interview habe ich mitgenommen, dass wir auf verschiedene Arten
ZURÜCK IN KOHÄRENZ kommen können:

  1. Tiefes VERTRAUEN in sich selbst – SELBSTWIRKSAMKEIT/Resilienz – »Das schaffe ich!«
  2. VERTRAUEN auf die eigenen sozialen Kontakte – »Das schaffen wir gemeinsam!«
  3. VERTRAUEN, dass man in der Welt gehalten ist und dass alles wieder gut wird. Das ist dann der spirituelle Weg, der Glaube an etwas, das größer ist als man selbst.

Die VORSTELLUNG der Gefahr ist oft größer als die GEFAHR selbst

Anscheinend ist es auch so, dass die VORSTELLUNG, die wir von einer Gefahr haben, oft viel dramatischer ausfällt als die Gefahr selbst. In diesem Fall sollte man sich auch vor MANIPULATION durch die Meinung anderer hüten. Wenn jemand meine ANGST bewusst schüren will, sollte ich mich zuerst fragen:
WER SAGT DAS?
WARUM sagt die Person das?
WEM nutzt das, was die Person zu mir sagt – und was hat sie davon, wenn meine Angst stärker wird?

Ich wünsche Ihnen einen angstfreien Tag! 🙂

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Copyright Texte / Fotos / Illustrationen by Holzmann-Ottohall, Ingrid  2025

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