In meiner Trauerzeit fing ich wieder an, Gedichte zu lesen, auswendig zu lernen, aufzusprechen und später auch eigene zu schreiben. Wäre das vielleicht auch etwas für Sie? GEDICHTE LESEN UND LERNEN fördert nicht nur die Konzentration und das Gedächtnis – sie unterbrechen auch Sorgen- und Grübelschleifen und eröffnen andere Sichtweisen aufs Leben.

Eines der ersten Gedichte, die ich wieder lernte, war der PROLOG IM HIMMEL aus Goethes Drama FAUST I. Sie können sich oben auch die Audio-Datei anhören!

PROLOG IM HIMMEL – DIE 3 ERZENGEL TRETEN VOR:

RAPHAEL:

Die Sonne tönt nach alter Weise In Brudersphären Wettgesang
Und ihre vorgeschriebene Reise vollendet sie mit Donnergang
Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke – Wenn keiner sie ergründen mag
Die unbegreiflich hohen Werke sind herrlich wie am ersten Tag.

GABRIEL:

Und schnell und unbegreiflich schnelle, dreht sich umher der Erde Pracht;
Es wechseln Paradieseshelle mit tiefer, schauervoller Nacht
Es schäumt das Meer in breiten Flüssen – am tiefen Grund der Felsen auf
Und Fels und Meer wird fortgerissen – in ewig schnellem Sphärenlauf.

MICHAEL:

Und Stürme brausen um die Wette – vom Meer aufs Land, vom Land aufs Meer
Und bilden wütend eine Kette der tiefsten Wirkung ringsumher;
Da flammt ein blitzendes Verheeren dem Pfade vor des Donnerschlags;
Doch deine Boten, Herr, verstehen, das sanfte Wandeln deines Tags.

ALLE DREI:

Dein Anblick gibt den Engeln Stärke, da keiner dich ergründen mag
Und alle deinen hohen Werke sind herrlich wie am ersten Tag.

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